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den Floridsdorfer Markt

Allgemein / Menschen im Portrait

Ein Tag im Leben eines Marktstandlers: Daniel´s Obst und Gemüse

1. September 2022

Wenn die ersten Kund*innen um 7 Uhr früh zu Daniel’s Obst und Gemüsestand kommen, dauert der Tag der Standbetreiber*innen bereits mehrere Stunden. Als Obstverkäufer muss man früh aufstehen, um am Großgrünmarkt die besten Waren zu bekommen.

Morgenstund’ hat Gold im Mund
Ein normaler Arbeitstag beginnt für Daniel und Simona um 2 Uhr Früh. Dann klingelt sie der Wecker aus dem Bett. Ein schneller Kaffee daheim, und los geht es Richtung Großgrünmarkt. Der liegt am anderen Ende der Stadt. Jeden Tag, Montag bis Samstag, fahren sie auf Österreichs größten Umschlagplatz für Lebensmittel, um ihren Kund*innen immer frische Ware bieten zu können.

„Ich koste alles was ich kaufe!“
Am Großgrünmarkt angekommen, beginnt die Suche nach den besten Früchten. Daniel kauft nichts, ohne es vorher selbst probiert zu haben. Sein Frühstück quasi. Bei manchen Händler*innen kauft er regelmäßig, weil er schon weiß, dass sie gute Ware haben. Bei anderen muss er erst kontrollieren, ob sie seinem kritischen Auge und Geschmack gerecht wird. Auch die Preise werden natürlich verglichen.
In seiner Hand: eine lange Einkaufsliste. Er kauft nicht nur für seinen Stand am Schlingermarkt ein, auch für Bestellungen seiner Großkund*innen – Restaurants in Wien und Umgebung – nimmt er die Ware gleich mit. Salate bestellt er am Vortag beim Gärtner, damit er ihn ganz frisch beziehen kann. Nach zwei bis drei Stunden ist der Einkauf erledigt und es geht – quer durch Wien vor Einsetzen des Berufsverkehrs – zurück zum Schlingermarkt.

Die Zucchini zweimal umdrehen
Wer Daniel und Simonas Stand kennt, weiß, wie viele Sorten an Obst und Gemüse sie haben. Entsprechend aufwendig ist es, die Ware herauszuräumen, mit frischer Ware nachzubestücken, nicht mehr frische Ware auszusortieren und alles appetitlich in Kisten und Körben zu arrangieren. Das dauert schon mal den ganzen Vormittag. Im Sommer sogar noch länger, weil das Obst schneller verdirbt und mehrmals täglich kontrolliert und ausgetauscht werden muss. Nebenbei bedienen die beiden ihre Kund*innen, geben den ein oder anderen Zubereitungstipp und haben immer einen freundlichen Satz auf Lager. Ihr Mitarbeiter liefert unterdessen die Ware an die Restaurants aus. Frühstück gibt es zwischendurch im Stehen.

Ein kleiner Moment Freizeit
Gegen Mittag geht es auf nach Hause; der Mitarbeiter übernimmt am Stand. Das ist der Moment, wo mal kurz Pause ist. Ein gemeinsames Mittagessen, ein paar Stunden Freizeit, die auch mal durch die Anwesenheit des Enkels versüßt werden. Dann geht es aber auch schon weiter: Bestellungen trudeln ein, die Einkaufsliste für den nächsten Tag gehört geschrieben. Das hört auch im Urlaub nicht auf – ein bis zwei Stunden täglich, ob am Strand oder in den Bergen, braucht der Stand ihre Aufmerksamkeit. Gegen 20 Uhr ist Schlafenszeit, denn der nächste Tag beginnt ja schon bald.

Bio nicht möglich
Häufig werden die Daniels gefragt, warum sie denn keine Bioprodukte anbieten. Als sie vor zwei Jahren in den aktuellen Stand übersiedelten, haben Daniel und Simona
das auch in Erwägung gezogen – die Nachfrage wäre ja da. Doch wo ein Wille, da nicht immer ein machbarer Weg: Um Biosorten zu führen, müssten sie ein eigenes Kühlhaus anmieten, denn Bioware muss räumlich getrennt von den „normalen“ Produkten gelagert werden, damit es zu keinen Verwechslungen kommt. Und auch bei der Warenausräumung müssten sie einen getrennten Bereich für die Bioprodukte schaffen; doch der Platz inmitten des Marktes ist begrenzt. Deshalb setzen sie vorerst auf nicht-zertifiziertes Obst und Gemüse und versuchen, durch gute Qualität ihre Kund*innen zu erfreuen.

Termine

Montag, 22. April 2024
15:00 - 18:00 Uhr

Multimedia Wanderausstellung: Blickwinkel 2040

Für das Jahr 2040 hat sich Wien zum Ziel gesetzt, grüner und lebenswerter zu werden. Wie könnte die Stadt dann aussehen? Kommen Sie vorbei und tauchen Sie ein in die Zukunft! Am 22. April kommt die Multimedia Wanderausstellung „Blickwinkel 2040“ zu uns ins Stadtteilbüro am Schlingermarkt. Die Ausstellung ist ein Projekt von Filmemacher*innen, 3D-Künstler*innen und Wissenschaftler*innen. Gezeigt […]

Freitag, 26. April 2024
ab 17:30 Uhr

Literatur in der Likörstube: Gin Müller und Birgit Peter

Der Kulturverein „Was geht ab in Mordor“ macht Station in der Likörstube und bringt jeden Monat Literatur und Performance nach Floridsdorf. Kuratiert wird das Programm von Ursula Napravnik Freitag, 26. April 2024 – Gin Müller und Birgit Peter Einlass: 17:30 Uhr, Beginn 18:00 Uhr Eintritt bei freier Spende. Bitte um Anmeldung unter: wasgehtabinmordor@gmail.com Weitere Informationen unter: www.wasgehtabinmordor.com

Freitag, 26. April 2024 07:00 - 12:00 Uhr
Samstag, 27. April 2024 07:00 - 12:00 Uhr

Bauernmarkt

Jeden Freitag und Samstag Vormittag ist Bauernmarktzeit am Schlingermarkt! Produzent*innen aus Wien, Niederösterreich und auch von weiter weg verkaufen am Landparteienplatz ihre frische und saisonale Ware. Von Brot, Fisch, Käse, Wein über Obst, Gemüse und Kräuter findest du dort alles was du für dein Wochenende brauchst! Für Fahrradfahrer*innen gibt es Stellplätze direkt am Bauernmarktplatz! Mit den Straßenbahnlinien 30 und 31 kommst du bequem […]