Wenn es bereits dunkel ist im Schlingermarkt-Viertel und die meisten Stände und Geschäfte schon geschlossen haben, ertönt im Friseursalon beim Markt noch fröhliche Radio-Musik. Hier endet der Tag spät – um 19 Uhr ist der Laden noch gut besucht: Teenager, die sich die Strähnchen nachfärben lassen, eine Büroangestellte zum Haare schneiden und mehrere Leute, die auf einen neuen Look warten.
Die Friseursalon-Dichte im Stadtteil rund um den Schlingermarkt ist legendär. Sechs Salons können wir spontan aufzählen, dazu kommen noch weitere entlang der Brünner Straße und ihren Seitenstraßen. Ob sie gegenseitig konkurrieren? „Eigentlich nicht. Jeder hat andere Schwerpunkte. Einer spezialisiert sich auf Färbungen, ein anderer auf Dauerwellen und Hochsteckfrisuren, noch einer macht nur Männer-Haarschnitte und einer ist ein Friseur- und Beautysalon mit Nagelpflege und allem was dazugehört“, erklärt ein junger Friseur aus dem Viertel.
Wir entscheiden uns für einen „Allrounder“ und probieren einen neuen Haarschnitt inklusive Finishing. Damenfrisuren können sie, das erkennt man am überwiegend weiblichen Klientel, und nach einer Stunde hantieren mit Scheren, Bürsten, Föhn und Haarwachs auch am durchaus zufriedenstellenden Ergebnis – preislich unschlagbar im Vergleich zu Friseuren auf der anderen Seite der Donau.
In der Ballsaison sind hübsche Frisuren jedenfalls Exportschlager. Und wer weiß – vielleicht lässt sich sogar die ein oder andere Opernball-Besucherin eine festliche Frisur am Schlingermarkt zaubern.