Ende Jänner ist der perfekte Zeitpunkt, um kurz innezuhalten und in Erinnerungen zu schwelgen. Der Schlingermarkt ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Darum wollen wir dir heute mehr über die Geschichte des Marktes und über den Gemeindebau Schlingerhof erzählen, der direkt am Markt gelegen ist. Denn wegen diesem Gemeindebau wird der Markt, der offiziell Floridsdorfer Markt heißt, „Schlingermarkt“ genannt! Da der Markt nämlich seit 1926 in die Anlage des Schlingerhofs integriert ist (offiziell eröffnet wurde er 1927), setzte sich dieser Name über die Jahre in der Bevölkerung durch und viele Floridsdorfer*innen kennen ihn nur unter diesem Namen.
Der Gemeindebau Schlingerhof wurde in den 1920er-Jahren errichtet und ist nach dem Floridsdorfer Gemeinderat Anton Schlinger benannt. Früher war hier das Gelände des ehemaligen Gaswerks. Mit der Errichtung des neuen Wohnbaus wurde auch der alte Marktplatz zum „Am Spitz“ verlegt. Der Schlingerhof hat in Summe 24 Stiegenhäuser und hat über 470 Wohnungen. Viele der Gemeindebau-Bewohner*innen sind aufgrund der direkten Nähe regelmäßige Marktbesucher*innen und nutzen den Markt für ihre Einkäufe und zum Verweilen.
Aber der Markt ist somit nicht nur ein Ort für den täglichen Einkauf, sondern auch ein bedeutendes Stück Wiener Geschichte, das die Entwicklung des 21. Bezirks widerspiegelt.
Bei der Brünner Straße 26-32 erinnert ein Gedenkstein an die Geschichte des Marktes mit der Inschrift: „Der Floridsdorfer Markt wurde seit 1887 am Spitz abgehalten. Bei Errichtung des Schlingerhofes auf dem Gelände des ehemaligen englischen Gaswerkes im Jahr 1926 wurde er hierher verlegt und nach schwerer Beschädigung im Krieg 1945 wieder aufgebaut.“
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Markt schwer beschädigt. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau, und im Oktober 1948 wurde der Markt wiedereröffnet. Wusstest du, dass 2020 der im Krieg zerstörte Brunnen rekonstruiert wurde?
Du siehst, es gibt so einiges über diesen Stadtteil zu erfahren. Frag doch mal die Standler*innen beim Bauernmarkt, was sie hier schon alles erlebt und gesehen haben? Oder erzähl uns, welche Erinnerung aus früheren Zeiten du gerne teilen magst. Denn: „Erinnerung ist das Fundament der Zukunft“.
Copyright der Fotos: WienMuseum (Bild 1), MA59 (Bild 2 und 3)