Es war ein frostiger Dezemberabend, und der Franz-Jonas-Platz glitzerte im Licht der Weihnachtsdekoration. Die Menschen hasteten mit Einkäufen beladen durch die Straßen und über den Platz, während am Punschstand ein Duft von Glühwein und süßer Zuckerwatte die Luft erfüllte.
Anna, eine alleinerziehende Mutter, stand mit ihrem kleinen Sohn Max vor einem Schaufenster. „Mama, glaubst du, das Christkind bringt uns auch Geschenke?“ fragte Max hoffnungsvoll. Anna lächelte und nickte, obwohl sie wusste, dass sie sich in diesem Jahr kaum etwas leisten konnte. Die Energiepreise raubten ihr den letzten Nerv und vor kurzem war auch die Miete ihrer kleinen Wohnung in der Nähe des Floridsdorfer Marktes ordentlich in die Höhe geschnellt, was der Alleinerzieherin viele schlaflose Nächte voller Grübeln und Sorgen bereitete. Doch vor Max wollte sie sich ihre Sorgen und Zukunftsängste nicht anmerken lassen.
Plötzlich trat ein älterer Mann, der einen großen Hut trug, zu ihnen. „Entschuldigen Sie,“ sagte er, „ich habe gerade gesehen, wie Ihr Sohn so begeistert die Spielzeuge angeschaut hat.“ Er reichte Max ein kleines, wunderschön verpacktes Geschenk. „Frohe Weihnachten,“ sagte der Mann, blinzelte den beiden verschmitzt zu und verschwand, bevor Anna etwas sagen konnte.
Zu Hause öffnete Max neugierig das Päckchen, das der Unbekannte ihm geschenkt hatte. Darin befand sich ein kleines Holzeisenbahn-Set, genau das, was er sich so sehr gewünscht hatte. Anna war den Tränen nahe. Für sie war dieser Moment ein wahres Weihnachtswunder – mitten im geschäftigen Treiben von Floridsdorf.