23.3.2019 | Danijel Jankovic verkauft Fisch und bereitet ihn mit Liebe zu.
Der kleine Fisch-Stand am Schlingermarkt ist gut besucht an diesem Donnerstag Nachmittag. An den kleinen mit Tischtuch gedeckten Holztischen haben sich mehrere KundenInnen eingefunden, die ihr frühes Abendessen genießen. Eine rote Rose auf jedem Tisch verleiht dem Ganzen ein fast schon feierliches Ambiente.
Danijel Jankovic hat den Fischstand im Jänner dieses Jahrs neu übernommen. Der gelernte Fleischhauer hat sich damit seinen Traum, sein eigener Chef zu sein, erfüllt. Auf den Schlingermarkt hat ihn der Zufall geführt: „Ich kannte den Markt schon vorher von einem befreundeten Standler und habe dann erfahren, dass dieser Stand vergeben wird. Von der Kundschaft über die Lieferanten und das Equipment konnte ich alles übernehmen“. Nur den Stand hat er etwas auf Vordermann gebracht.
Dass Herr Jankovic heute Fisch verkauft, spiegelt seine eigene Leidenschaft zum Angeln wider: „Ich bin seit Kindestagen begeisterter Angler. Früher bin ich mit meinem Vater immer ins Burgenland zum Angeln gefahren“.
Angeln muss er nach den Karpfen, die hier über den Tresen gehen nicht lange. In drei großen Becken hält er die schimmernden Tiere, die er – je nach Wunsch seiner KundInnen mal geschuppt, mal filetiert, aber immer frisch aus dem Wasser verkauft. Ein gekonnter Griff ins Becken befördert den Karpfen auf die große Arbeitsfläche. Ob er seinen Fischen Namen gibt? „Bei 50 Karpfen am Tag würde ich alt werden!“ entgegnet er mit großen Augen und lacht.
Besonders freitags – Fischtag – ist beim Karpfenkönig viel los. Neben Karpfen zieren – je nach Angebot – norwegischer Lachs, spanische Rotbrasse, Forelle, Lachsforelle, Zander und Thunfisch die Auslage. Am besten verkauft sich der Kabeljau.
Dass viele seiner KundInnen Stammgäste sind, erkennt man am freundschaftlichen Umgang: „Wie immer?“ genügt, damit er weiß, was seine Kundschaft sich wünscht.
„Wir kommen seit vielen Jahren hierher, der Fisch ist gut und man sitzt gemütlich“, erklärt eine ältere Dame, die jede Woche mit ihrem Mann extra aus der Donaustadt zum Schlingermarkt kommt. Aber auch für die Nachwuchs-Kundschaft hat Herr Jankovic ein passendes Angebot: Fish and Chips. „Auf das stehen junge Leute! Schmeckt fast wie Fischstäbchen, nur besser“, verrät er augenzwinkernd.
Junge Leute braucht es sowieso mehr am Markt, findet Danijel Jankovic, „damit der Schlingermarkt wieder belebter wird“.
Mehr Kundschaft und Optimismus ist das, was er sich für den Markt wünscht. Damit es sich für die StandlerInnen auszahlt, von früh bis spät hier offen zu haben. Und damit neue BewohnerInnen den Markt kennen und lieben lernen. So wie er selbst. „Vielleicht bin ich so euphorisch, weil ich neu hier bin, aber ich mag es hier.“
Kontakt Karpfenkönig: 0678 122 04 27 | www.karpfenkoenig.at